6012-302 - Wiesen bei Schöneberg | Fauna-Flora-Habitat-Gebiete in RLP

Steckbrief zum FFH-Gebiet

6012-302 - Wiesen bei Schöneberg link-logo Karte

Größe[ha]:

526

Landkreise und kreisfreie Städte:

Bad Kreuznach

Verbandsgemeinden und verbandsfreie Gemeinden:

Langenlonsheim, Rüdesheim, Stromberg

Gebietsbeschreibung:

Im Saar-Nahe-Bergland erstreckt sich um die Ortschaft Spabrücken bis über Schöneberg hinaus ein Band großflächiger und äußerst vielfältiger Wiesen-Biotopkomplexe mit eingelagerten Borstgrasrasen und Pfeifengraswiesen. Auf feuchten bis nassen Standorten sind auch Röhrichte und Großseggenriede an der Zusammensetzung der Grünlandkomplexe beteiligt. Das extensiv bewirtschaftete Grünland ist Lebensraum insbesondere einer großen Anzahl typischer und landesweit seltener Insektenarten und mit Buchenwald- und Gewässerbiotopen eng verbunden. Die kleinen Fließgewässer im Gebiet sind strukturreich und naturnah.

Während die extensiv genutzten Offen- und Halboffenlandbiotopkomplexe des wärmebegünstigten Steyerbachtals von thermophilen Arten wie Schwarzkehlchen, Wendehals und charakteristischen Tagfalterarten der Halbtrockenrasen und Weinbergsbrachen besiedelt werden, sind große, von Feucht- und Nasswiesen durchsetzte Grünlandkomplexe besonders geeignet als Lebensraum für Braunkehlchen und Wiesenpieper. Diese Vogelarten sind hier wie auch der Kiebitz vertreten. Typische Schmetterlingsarten der Feuchtwiesen sind Mädesüß-Perlmutterfalter (Brenthis ino), Braunfleckiger Perlmutterfalter (Boloria selene) und der Baldrian-Scheckenfalter (Melitaea diamina). Wechselfeuchte Magerwiesen mit Beständen des Großen Wiesenknopfs (Sanguisorba officinalis) sind vom Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) besiedelt.

Ins Gebiet einbezogen sind auch Anteile naturnaher Laubwaldbereiche, darunter ein ehemaliges Abgrabungsgelände mit vielfältiger Biotopausstattung.

Lebensraumtypen (Anhang I):

3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion
* 6110 Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi)
* 6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden
6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae)
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)
8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation
8230 Silikatfelsen mit ihrer Pioniervegetation (Sedo-Scleranthion, Sedo albi-Veronicion dillenii)
9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum)
9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum)
9160 Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (Carpinion betuli)
* 91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion incanae, Salicion albae)

* = Prioritärer Lebensraumtyp

Arten (Anhang II):

Schmetterlinge

Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous)

* = Prioritäre Art

Bewirtschaftungsplanung:

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Literatur:

LfUG; FÖA (1998): Planung Vernetzter Biotopsysteme. Bereich Landkreis Bad Kreuznach. Ministerium für Umwelt und Forsten, Mainz und Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht, Oppenheim (Hrsg.). 331 pp., Anhänge, Karten.

Stand: 19.02.2016